„Der Beruf des Arztes ist nach wie vor begehrt“, so Baaske und ergänzt: „Allerdings ist die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität im ländlichen Raum oftmals ernüchternd, denn hier ist der Beruf durch hohe Arbeitsbelastung, geringere Verdienstmöglichkeiten und unregelmäßige, lange Arbeitszeiten geprägt. Es muss gelingen, die Arbeitsbedingungen in den ländlichen Regionen attraktiver zu machen.“
Die Folge ist, dass bereits heute in vielen Regionen des Landes Brandenburg kaum Nachfolger_innen für niedergelassene Ärzte zu finden sind. Unterschiedliche Studien führen diese Entwicklung im Wesentlichen auf die hohe Arbeitsintensität aufgrund von höheren Patientenzahlen, die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgrund flexibler Arbeitszeiten, das wirtschaftliche Risiko und die stärker zunehmenden gesetzlichen, insbesondere verwaltungsrelevanten Regulierungen zurück. In Folge dessen sowie weiterer Faktoren wie beispielsweise Praxisschließungen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten, der veränderten Altersstruktur und Abwanderung von Ärzten in die Ballungszentren wächst die medizinische Unterversorgung im ländlichen Raum rasant.
„Die Entwicklung wird in Zukunft noch gravierender werden. Es ist an der Zeit, dass sich die Akteure im Gesundheitssystem miteinander an einen Tisch setzen und eine Zukunftsstrategie wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen entwickeln“, erläutert Baaske und fordert: „Ziel muss eine bedarfsgerechte, flächendeckende und erreichbare Gesundheitsversorgung bei guter Qualität sein. Dabei dürfen wir uns neuartigen Versorgungsmodellen nicht verschließen. Zentraler Punkt muss dabei auch die ärztliche Versorgung von pflegebedürftigen Menschen sein.“
Der Weltgesundheitstag ist ein weltweiter Aktionstag, der jährlich am 07. April begangen und an dem durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein vorrangiges Gesundheitsproblem in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird. Zeitgleich erinnert die WHO mit diesem Tag an ihre Gründung am
07. April 1948.
Im Jahr 2019 macht die WHO mit dem Thema „Universal Health Coverage“ auf die Bedeutung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung aufmerksam und setzt die Kampagne aus dem Jahr 2018 fort.